Neubrandenburg bedeutet für unsere Genossenschaft Ursprung, Heimat und Betätigungsfeld. In einem symbiotischen Verhältnis sind wir sowohl Nutzer als auch Gestalter der Vier-Tore-Stadt. Ihre Einwohner sind unsere Mitglieder und Mieter, unsere Wirtschaftskraft trägt wiederum zum Wohlstand der Neubrandenburger bei.
Ende 2022 zählte die Statistik der Stadt 63.983 Einwohner. Damit ist Neubrandenburg die drittgrößte Stadt Mecklenburg-Vorpommerns. Die Vier-Tore-Stadt ist das wichtigste Oberzentrum im Osten des Bundeslandes und Kreisstadt der Mecklenburgischen Seenplatte, des flächenmäßig größten Landkreises Deutschlands. Konzerte und Veranstaltungen locken Besucherinnen und Besucher aus den Metropolregionen Hamburg, Berlin und Stettin, aber auch aus Dresden, Leipzig und anderen Regionen Deutschlands in die Stadt am Tollensesee.
Gut 80 % aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Neubrandenburg arbeiten im Dienstleistungssektor. Unter den rund 3.600 Unternehmen der Stadt finden sich jedoch auch Marktführer und Weltmarken im Bereich der Industrieproduktion, die ihrerseits zu den gut 50.000 Arbeitsplätzen in Neubrandenburg beitragen. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen strahlen in den Landkreis hinaus, sodass werktäglich etwa 16.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus dem Umland in die Stadt pendeln.
Im Zuge des demografischen Wandels ist auch Neubrandenburg von sinkenden Geburtenraten geprägt. Der Anteil der älteren Bevölkerung wächst – und damit auch die Zahl der pflegebedürftigen Personen. Das Risiko einer Vereinsamung im Alter ist eine gesellschaftliche Begleiterscheinung, die es ebenfalls im Auge zu behalten gilt. Bereits 2015 haben wir die Sodien Soziale Dienste GmbH gegründet, die unseren Mitgliedern Pflege- und Haushaltsunterstützung sowie alternative Wohnformen anbietet, um unser Versprechen eines lebenslangen Wohnens innerhalb der Genossenschaft einzulösen.
Neben der Bevölkerungsentwicklung spielt das Thema Energie in Neubrandenburg wie auch weltweit eine herausragende Rolle in den mittel- und langfristigen strategischen Planungen. Gemeinsam mit den kommunalen Unternehmen beteiligt sich die Neuwoba an der Ausarbeitung der städtischen Wärmeplanung. Besonders wichtig ist für die Genossenschaft eine Fernwärme auf Basis grüner Energieträger, denn rund 94 % unserer Wohnungen sind an die Fernwärme angeschlossen. Um unserem Ziel der Klimaneutralität bis 2045 näher zu kommen, beschäftigen wir uns aber auch mit weiteren Möglichkeiten und bleiben technologieoffen. Pilotprojekte im Bereich Photovoltaik, Umstellungen auf Niedertemperaturheizungen nach dem Prinzip „Niedertemperatur-ready“ sowie Langzeitprojekte wie eine geothermische Heizanlage erhöhen die Chancen, unabhängiger von den Energiepreisen des Weltmarkts zu werden.
Potenziale zur Energieeinsparung liegen auch in der Digitalisierung der Mess-, Regelungs- und Steuertechnik. Insgesamt beschreitet die Neuwoba den Weg der Digitalisierung in allen Geschäftsbereichen. Dies eröffnet viele Chancen, erfordert jedoch auch neu geschulte Fachkräfte. Daher werden wir innerhalb unseres Tochterunternehmens, der IMPLABAU Immobilien-, Planungs- und Baubetreuungsgesellschaft mbH, einen Pool fachlich versierter Expertinnen und Experten aufbauen, der unseren Transformationsprozess hin zur Klimaneutralität begleiten und steuern wird – sodass die Abhängigkeit von externen Dienstleistern möglichst gering bleibt.
Ähnlich sind wir bereits in den vergangenen Jahren mit unserer Tochtergesellschaft Gimpex verfahren, die in den Bereichen Handwerker- und Hauswartservice, Hausreinigung und Grünlandpflege über eigenes Personal verfügt. Nach einer ersten Pilotphase im Vorjahr haben wir 2023 zudem den Messdienst etabliert und auf zusätzliche Liegenschaften ausgeweitet.
Unser Bestreben, unabhängiger von äußeren Einflüssen zu werden, steht nicht im Widerspruch zum Willen zur Vernetzung mit starken Partnern. Als Mitglied im Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V. (VNW) beschäftigen wir uns mit überregionalen, deutschlandweiten und globalen Herausforderungen der Wohnungswirtschaft. Dabei greifen wir kreative Ideen auf, teilen eigene Erfahrungen und geben Impulse weiter.
In unserer Heimatstadt pflegen wir enge Beziehungen zu verschiedensten Institutionen und engagieren uns beispielsweise durch Stipendien an der Neubrandenburger Hochschule. Schließlich ist uns als Genossenschaft bewusst, dass sich die Stärke des Einzelnen innerhalb einer Gemeinschaft deutlich potenzieren lässt.